Mit Bildern lesen.

Infografiken sind nichts wirklich Neues. Bereits mit Beginn des Buchdrucks haben sich Menschen vielfältig damit beschäftigt, in bildreichen, systematisierten Darstellungen komplexe Botschaften für breite Bevölkerungsschichten aufzubereiten. Damals konnte man davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Betrachter des Lesens unkundig war. Diese frühen Schaubilder waren also eine enorm funktionelle, teilweise oft die einzige Möglichkeit, Nachrichten und Inhalte zu übermitteln. Immer wieder hatte die Infografik seitdem Hochzeiten, aber meist fristete sie in Atlanten, Schul- und Fachbüchern ein unscheinbares Dasein.

Nüchtern mitgezählt.

In den letzten 10 Jahren erlebt die Infografik nun aber einen richtigen Boom. Kein Wunder, denn wir sind im Informationszeitalter angekommen. Allerdings bleibt die ernüchternde Feststellung: Acht von zehn Menschen lesen nur noch die Überschriften und nur rund 20 Prozent lesen auch den restlichen Text. Das Rennen machen Bilder: Fotos und Grafiken steuern fast ausschließlich die Rezeption von Publikationen – online wie offline. Es ist die Stunde der bildhaften Darstellung von Fakten und Botschaften. Für die heutige Leserschaft sämtlicher Medien- und Publikationsformate haben Infografiken eine hohe Attraktivität, weil sie besonders zeiteffizient und in plausibler Kurzform selbst komplexe Inhalte übersetzen.

Dieses Revival und die zunehmende Popularität führen dazu, dass die Erstellung von Infografiken zu einer eigenständigen Designdisziplin avanciert. Klug konzeptioniert, delikat gestaltet und pointiert eingesetzt können Infografiken die Profilschärfe von Unternehmen und Medienanbietern nachhaltig steigern.